Trainer: | Siang Be |
Ort: | ILK - Bielefeld |
Kosten: | 0 € |
Anmeldeschluss: | 26.04.2019 |
Nachdem Neurowissenschaftler nachgewiesen haben, dass Achtsamkeit- bzw. Meditationspraxis wirkt, gewinnt sie in einer evidenzorientierten klinischen Psychologie des Westens zunehmend an Popularität. So stößt Achtsamkeit heute auf ein breit gefächertes Interesse, Achtsamkeitskurse (MBSR-Kurse) sind ausgebucht, und immer mehr Achtsamkeitslehrer drängen auf den Markt.
Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die wir alle besitzen und meint: Zu bemerken, was geschieht, während es geschieht. Sie ist eine Eigenschaft des menschlichen Geistes, welche das, was präsent ist, ohne Urteil und ohne Bewertung beobachtet. Dieses Bewusstseinspotenzial, diese Ressource können wir durch regelmäßige Übung entwickeln. Ihr Heilungspotential ist vielfältig, und die Anwendungsgebiete reichen inzwischen von der Schmerz- bis zur Depressionstherapie, von der Behandlung einer Autoimmunerkrankung bis hin zur Paartherapie.
Die systemische Therapie/Beratung, und hier vor allem der Lösungsorientierte Ansatz, ist durch Veränderungsoptimismus gekennzeichnet. Allerdings zeigt uns die Lebensrealität, dass Leid, welches wir und unsere Klienten erleben, oft nicht oder zumindest nicht leicht zu verändern ist. Und je mehr wir versuchen, es zu verändern, desto stärker leiden wir darunter.
Wenn Veränderungseifer sogar das Problem stabilisiert, ist Nicht-Veränderung indiziert, so lautet eine zentrale systemische Veränderungslogik (paradoxe Intervention).
In diesem Vortrag soll der Frage nachgegangen werden: Wie passt Achtsamkeit in die systemische Veränderungslogik? Und wie nützlich oder gar wichtig ist Achtsamkeit für Systemiker?